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Genre: Wort
James Rhodes
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Über James Rhodes
James Rhodes ist anders als andere Konzertpianist*innen. Selbst in einer Welt, in der sich klassische Musiker*innen immer mehr zu extrovertierten Weltstars mausern, ist der Brite eine Ausnahmeerscheinung. Längst hat er auf der Bühne Frack und Fliege gegen T-Shirt und Turnschuhe getauscht. Dazu trägt er einen Dreitagebart und eine Hipsterbrille – und hat sich den Namen Sergei Rachmaninovs in kyrillischen Buchstaben auf den rechten Unterarm tätowieren lassen.
Wirklich schockierend ist allerdings seine eigene Geschichte. In seiner Autobiografie ›Der Klang der Wut‹ beschreibt er, wie er bereits als Siebenjähriger von seinem Sportlehrer vergewaltigt wurde, wie er Scham empfand, wie er in späteren Jahren dadurch abstürzte, Selbstmordversuche unternahm und in der Psychiatrie ruhiggestellt wurde. Aber auch, wie ihm die klassische Musik das Leben rettete – es war ein Stück von Johann Sebastian Bach, das Konzert Nr. 3 d‑Moll BWV 974. »Wenn etwas so Starkes, so Schönes existieren kann«, sagt Rhodes, »dann kann ja nicht alles schlecht sein. Da sagte ich mir: ›Okay, ich mach' noch ein bisschen weiter.‹«
Und er spricht über das, was er da spielt, in einem rotzigen Ton, ungeschminkt und voller Aufrichtigkeit. Es spricht auch über sein Leben. Und über die Schönheit der Musik, die lange Zeit seine einzige Freundin war. James Rhodes ist wirklich anders als alle anderen, er hat etwas zu erzählen, und gewinnt neben der Musik auch als Autor zunehmend an Profil: In seinem neuen Buch ›Fire On All Sides‹, das im August 2018 erschienen ist, erzählt Rhodes genau so packend, anrührend und ehrlich wie in seinem Debut von seinem Weg aus dem Trauma.